Man kennt die Telekom Baskets und die Mercedes-Benz-Arena, aber dass eine Musikgruppe nach dem Sponsor benannt wird, ist heutzutage eher noch die Ausnahme. In diesem Fall ergibt dies allerdings durchaus Sinn, denn das Aga Khan Music Program fördert seit gut zehn Jahren intensiv Musikschaffende in und aus Regionen, in denen es eine nennenswerte Anzahl von Muslimen gibt. So auch die sechs Instrumentalisten, die teils alle zusammen und teils in wechselnden kleineren Besetzungen auf ihrem ersten gemeinsamen Tonträger in Summe zwölf Eigenkompositionen präsentieren. Mit von der Partie sind Wu Man aus China (Pipa), Basel Rajoub aus Syrien (Saxofon, Duclar, Doholla), Feras Charestan ebenfalls aus Syrien (Kanun), Sirojiddin Juraev aus Tadschikistan (Dutar, Tanbur), Jasser Haj Youssef aus Tunesien (Viola d’amore), Abbis Kosimov aus Usbekistan (Percussion) sowie bei einem Stück als Gast Levent Yıldırım aus der Türkei (Dohalla). Auch wenn die Kombination der Instrumente erst einmal bizarr anmutet, alles fügt sich zu einem hochvirtuosen, abwechslungsreichen und mitreißenden Ganzen. Eine Duclar ist übrigens ein noch recht neues Hybridinstrument: ein Duduk mit Klarinettenmundstück.
Ines Körver
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