Amir Amiri kam 1996 aus dem Iran nach Kanada. In Teheran hatte er sich mit sieben Jahren in die Santur verliebt, die persische Kastenzither, die wie die indische Santoor und das ungarische Zymbal mit Schlegeln gespielt wird. Im Iran hatte er das Instrument heimlich lernen und es mit einer Wolldecke unkenntlich machen müssen, wenn er sich auf den Weg zum Unterricht bei Mehran Galei machte. Einmal brach man ihm sogar ein Handgelenk, um ihn vom Musizieren abzuhalten. In Kanada nun kann Amiri nach Herzenslust spielen und das auf einer neuen Santur, die ihm qua Konstruktion mehr Möglichkeiten bietet als seine früheren Instrumente. Dabei integriert Amiri in seinen Kompositionen neben Einflüssen des iranischen Standardrepertoires und einiger Santur-Eminenzen, auf die er hörbar anspielt, auch sein Interesse für arabische Musik und – man höre und staune – Flamenco im Stil von Paco de Lucía. Unterstützt wird Amiri von Reza Abaee an der Ghichak (Bogenlaute), Omar Abu Afach an der Bratsche, Abdul-Wahab Kayyali an der Oud und Hamin Honari an der Percussion.
Ines Körver
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