Der Name Gilles Garand sagt in Deutschland wohl niemanden was. Das ist in seiner Heimatprovinz Quebec ganz anders. Da ist Gilles Garand in Sachen lokale Folkmusik seit ziemlich genau fünf Jahrzehnten eine Institution. Der ehemalige Gewerkschafter war verantwortlich für 28 Ausgaben des Festivals La Grande Recontre, er war und ist begeisterter Feldforscher, bereist die Welt, um mit nicht nachlassender Energie Werbung für die Musik seiner Heimat zu machen, schließlich ist er auch Präsident der Lobbyorganisation Folquébec. Und nun, im reifen Alter von 75 Jahren, veröffentlich er sein erstes Werk als Musiker – oder als „Traditionsträger“, wie er es formuliert. Gilles Garand war nämlich in all den Jahren als erfolgreicher Organisator im Hintergrund auch aktiver Musiker auf dem Knopfakkordeon, der Mundharmonika und nicht zuletzt auch als Sänger. Natürlich hat er eine erlesene Gruppe von sechs Musikschaffenden um sich und seinen Sohn Alexandre de Grosbois Garand versammelt, der auch als Produzent fungiert. Um es kurz zu machen: Das Album ist grandios! Alles, was Folkmusik aus Quebec attraktiv macht, kommt hier zu Gehör. Tatsächlich eine reife Leistung. Compliments, Gilles, c’est magnifique!
Mike Kamp
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