Mein zwölfjähriger Enkel ist Fan dieser Gruppe und war auch schon mit seinem Vater auf einem Konzert der Folkrocker. Er mag die Songs über Heldenmut, das Pathos und die melodiösen Mitsingrefrains. Die Nürnberger haben damit eine Nische besetzt, die sich großer Beliebtheit erfreut – ähnlich wie Santiano mit ihren Schlagershantys. Nun ihr fünftes Werk als Doppelalbum. Auf der ersten Scheibe sind zwölf neue Songs, die zweite enthält acht Coverversionen. Es passiert sehr selten, dass ich die Bonus-CD wesentlich spannender finde als die neuen Songs. Hier ist das so. Diese zweite CD hat Witz, Charme und jede Menge Arrangementideen. Das hat man auf der anderen zugunsten des Mainstreams weggelassen. Ihr Hit, das bretonische Volkslied „Was wollen wir trinken“ hier in englischer Version, zusammen mit Candice Night, der Sängerin von Blackmore’s Night. Udo Jürgens’ „Griechischer Wein“ heißt jetzt „Vieno Grieko“ und ist ein eigenständiges interessantes Cover. Das italienische Partisanenlied „Bella Ciao“ erklingt in Originalsprache. Ougenweides „Merseburger Zauberspruch“ ist für mich ein Höhepunkt des Albums. Den Abschluss bildet eine schnelle Version von „Auld Lang Syne“.
Piet Pollack
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