Wenn sich die Traditionslinie von den Louvin Brothers über die Eagles und die Jayhawks durchgesetzt hätte, dann würden wir als deren aktuelle Inkarnation jetzt Dean M. Collins im Radio hören. Näher an der Stimmung von „Take It Easy“ oder „Waiting For The Sun“ war schon lange kein aktuelles Album mehr. Der Pilot aus Kentucky kann alles, was zuletzt America und die Nitty Gritty Dirt Band konnten und amalgamiert es zu sonnengetränktem Westcoast. Mit absoluter Starbesetzung: Kenny Aronoff an den Drums; Justin Moses an Dobro, Mandoline, Banjo; Michael Cleveland an der Fiddle; und so weiter. Butterweich produziert vom zigfachen Grammy-Gewinner Thom Russo, der genau wusste, was er tat – man beachte die Zeit, die er den fließenden, wunderschönen Instrumentalparts in „Coming Home“ lässt. Oder wie sich zu perfekten Harmonien Fiddle und Mandoline in „I Don’t Think She Knows“ umtanzen. Stimmig bis in die letzte Note. Auch wenn das alles wegen der irreführenden Covergestaltung schwer zu glauben ist: schimmerndes, glänzendes, 24-karätiges Countryrockgold.
Martin Wimmer
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