Der im Ursprung mit Fela Kuti und Nigeria verknüpfte Afrobeat ist längst zum panafrikanischen Global Player geworden. Im entferntesten Winkel der Welt sprießen seine Pflänzchen, gesät von den jeweiligen Landsleuten vor Ort und/oder den Diaspora-Afrikaner:innen. Entsprechend viel, ja unendlich lange kann der Madrider DJ und Afroveteran DJ Floro allein auf diesem Feld ernten. Zwischen 2003 und 2021 veröffentlichte der Gründer einer Afrobeat-Kulturinstitution fünf diesbezügliche Kompilationen. Zwei davon drehen sich allein um die Frauen in diesem bis heute recht männerdominierten Genre. Nun bleibt er auf seiner Heimathalbinsel, die mittlerweile auch etliche Bands hervorgebracht hat. Appetit auf mehr der insgesamt siebzehn, überwiegend neueren Tracks machen gleich zu Beginn Spaniens afrofunkigster Musiker Gecko Turner und anschließend das geniale, 2005 formierte portugiesisch-mosambikanische Kollektiv Cacique ’97. Und passend zur großen iberischen Musikvielfalt entstehen auch die Afrobeatklänge in verschiedensten Gegenden – von Andalusien bis Baskenland – und Kontexten, in Afro- beziehungsweise Afro-Latino-Allianzen. Unkomplizierter, lehrreicher (Bookletinfo!) und vergnüglicher lassen sich Afrobeat und Co. kaum erkunden.
Katrin Wilke
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