Fabrizio Piepoli

Maresia (Zero Nove Nove)

31. März 2023

Lesezeit: < 1 Minute(n)

Mit Maresia, dem portugiesischen Begriff für Gischt, führt uns Fabrizio Piepoli auf eine Reise quer über das Mittelmeer mit einem Abstecher nach Portugal. Seine Version von „Ave Maria Fadista“, einem Fado aus der Feder von Amália Rodrigues, ist voller Saudade. Alle Lieder des Multiinstrumentalisten aus Bari verströmen diese Sehnsucht nach der Ferne, aber auch das Heimweh der Ausgewanderten. Die albanische Minderheit Apuliens, die Arbëresh, besingen im Traditional „Qifti“ den Doppeladler, das Wappentier ihrer Wurzeln. In „L’America“ träumt der Protagonist von einem besseren Leben fernab der Heimat. Zum Schluss des Albums legt das Schiff im marokkanischen „Tetuán“ an, wo eine jüdische Marokkanerin in sephardischem Spanisch dem Angebeteten ihre Liebe erklärt. Der helle, geschmeidig kernige Tenor Fabrizio Piepolis und seine erdige Begleitung auf Chitarra Battente, Saz und Oud verbinden Orient und Okzident. „Tarabtella“ nennt er seine Musik, eine Mischung aus Tarantella und Tarab, einem Zustand, in dem die Musizierenden und ihr Publikum miteinander im Einklang sind. Eine wunderschöne musikalische Reise. Nur schade, dass das Digipack keinerlei Infos und Liedtexte enthält.

Martin Steiner

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