Wenn einer so einen wunderbaren Ton hat, dazu die Fähigkeit, derart feinnervig auf sein Instrument zu übersetzen, was immer seinen musikalischen Weg kreuzt, darf er eigentlich spielen, was er will. Und das tut er. Den Gitarristen und Wahlberliner seit über vierzig Jahren Ian Melrose muss man nicht mehr vorstellen, sein Spiel veredelt eine unüberschaubare Zahl von Produktionen. Auf seinem siebten Soloalbum, das den Titel noch aus vielen anderen Gründen trägt, gibt es Melroses Kompositionen und sehr viele Coverversionen, die unverkennbar „Melrosian touch“ tragen. Irische und schottische Weisen, den Spiritual „Swing Low, Sweet Chariot“, Luis Bonfás „Manhã De Carnaval“, den Jazzstandard „Somewhere Over The Rainbow“ und, man mag es kaum glauben, „Smoke On The Water“ von Deep Purple mit dem vielleicht bekanntesten Gitarrenriff der Welt. Je größer der Künstler, desto weiter der Geist. Rock, Klassik, Jazz … – wen kümmert das schon? Und am Ende ist alles irgendwie doch die Musik eines der wichtigsten Akustikgitarristen der Gegenwart: Ian Melrose.
Rolf Beydemüller
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