Dieses Album macht süchtig. Vom ersten Ton an zieht Paal Flaata den Hörer mit seiner Gänsehaut erzeugenden Stimme in seine Songs. Seit über drei Jahrzehnten macht der 55-jährige Norweger, vom deutschen Publikum eher unbemerkt, sehr erfolgreich Musik. Bis 2004 war er der Frontmann der vor allem in den USA gefragten norwegischen Americana-Band Midnight Choir. Seitdem ist er solo unterwegs und spezialisiert sich auf die Interpretation von berühmten, aber auch weniger bekannten Liedern wie etwa „Jubilee“ von Gretchen Peters. Mit seiner sanften und ausdrucksstarken Stimme demonstriert Flaata in diesem Cover, wie schön Melancholie sein kann und wie viel Hoffnung in ihr liegt. Generell liebt der Norweger dunklere und traurigere Songs. Gemeinsam mit dem norwegischen Multiinstrumentalisten Goran Grini hat er acht intensive Coverversionen um behutsame Klavierarrangements eingespielt. Darunter das atemberaubende „If You Go Away“ von Jacques Brel, das zerbrechliche „I Think It’s Going To Rain Today“ von Randy Newman oder das gleich zu Beginn zu Tränen rührende „You Never Really Wanted Me“ von Countrystar Allan Rich. Trotz aller Traurigkeit strahlt das Album eine unglaubliche positive, kraftvolle Energie aus.
Erik Prochnow
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