Nein, es handelt sich nicht um die Meldung eines Wintereinbruchs an einem tropischen Strand, sondern um ein Album der Musiker Sabrina Palm, Simon Bay und Hartmut Frost. Obwohl man in der Corona-Lockdown-Zeit Abstand halten sollte, lernten diese drei einander in Köln kennen und gründeten kurzerhand ein Trio. Vorgestellt auf dem von der Fiddlerin und Fiddlelehrerin Palm organisierten zweiten Fiddlefestival in der Bonner Harmonie bringt das Werk nicht weniger Hörgenuss als der Liveauftritt. Außer Palms Fiddle bestimmen Bays Akkordeon und Frosts Gitarre und aller drei Stimmen den Klang, unterstützt von der Whistle Michael McGoldricks und der Bodhrán Eamon Murrays von Beoga. Damit ist das Album in der feinsten irisch-schottisch-amerikanischen Folk- und Tradliga anzusiedeln. Die Töne fließen auch bei hohem Tempo und Mehrstimmigkeit weich ineinander, die Stimmen harmonieren damit, die Texte sind lebenserfahren, aber nicht zu ernst. Spannend ist die Spielweise der Reels, die Two Steps aus der Cajunmusik ähneln, und der Gesang erinnert an die vor 25 Jahren junge Band Tarras aus Nordengland. Infos, Texte und Noten sind in einem Extrabuch zu erwerben.
Michael A. Schmiedel
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