Der Brasilianer ist ein hoch talentierter Komponist, Sänger und Gitarrist. Auf „Mar Adentro“ generiert er einen Rhythmus wie ein drehendes Mühlenrad und erzeugt dabei durch unterschiedliche Harmonien Spannung und Entspannung. Textloser Gesang zu Melodien, die man schnell mitsummt, ja, das ist eine dieser brasilianischen Spezialitäten, die auch Pedro Rosa auf „Curió“ beherrscht. Oder das fantastische Unisonospiel von Duettgesang und Gitarre mit unerwarteten Pausen in dem äußerst lieblichen Stück „Na Rota Do Umbuzeiro“. Der in Spanien lebende Sänger aus São Paulo überrascht in jedem Song neu. Leichtfüßig, sanft und rhythmisch raffiniert führt er den Hörer im Ablauf des Albums angeblich durch eine ganze Nacht. Und wenn er Streicher einsetzt, würde man bei uns eine Auftragskomposition für den Volkstrauertag vermuten, hier nennt man es Melancholie. Von ihm verehrte Sängerinnen wie Mônica Salmaso und Vanessa Moreno begleiten ihn als Gäste. Eine wichtige Neuentdeckung.
Hans-Jürgen Lenhart
Pedro Rosa
Midnight Alvorada (Ajabu! Records)
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