Rhiannon Giddens

You’re The One (Nonesuch)

18. Oktober 2023

Lesezeit: < 1 Minute(n)

Rhiannon Giddens wurde mit den Carolina Chocolate Drops vor Jahren für die Wiederentdeckung vergessener afroamerikanischer Musiktraditionen mit einem Grammy geehrt. Solo verfolgt die Sängerin, Banjo- und Fiddlespielerin ein ähnliches Konzept, nur etwas mehr in Richtung Pop ausgerichtet. Das neue Album hat keine dezidiert politische Stoßrichtung wie die beiden „Bürgerrechts“-Alben davor, wobei Giddens auch keine Cover singt, sondern Songs, die sie alle selbst geschrieben hat. Vierzehn Lieder enthält das Album, die dem Traditionsgeflecht von Jazz, Blues, Folk, Soul, Gospel und Old-Time entstammen, wobei Giddens den Songs mit Hilfe des Produzenten Jack Splash (Kendrick Lamar, Alicia Keys etc.) einen neuen Anstrich verpasst. Der Gruppensound kommt in „You Louisiana Man“ bestens zum Tragen: Cajunakkordeon, elektrische Bässe, Orgel und italienische Tambourinrhythmen verbinden sich zu einem kraftvollen Stil, der durch Giddens ausdruckstarken Gesang eine unverkennbare Prägung erhält. Sie nennt es schlicht „amerikanische Musik“, weil darin alles zusammenfließt, was den Sound Amerikas ausmacht. „Wir vergaßen völlig, dass es überhaupt Stile gibt“, sagt Giddens, und man glaubt es ihr gerne.

Christoph Wagner

Rhiannon Giddens
You’re The One (Nonesuch)

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