Vielleicht hätte sich diese Band eher „Where is the Cuban?“ nennen sollen, denn kubanische Rhythmik ist hier nur dezent zu bemerken. Die in Frankreich gegründete Fusionformation mixt Elemente aus Latin, Afro, Rock und Pop mit psychedelischen Klängen. Entscheidend ist aber ihr beständig fließender Groove. Dieser ist sanft, lässt einen aber nicht los. Auf ihm bauen sich wechselnde Klangfarben auf, wobei die Keyboardsounds und Bläsereinsätze prägend sind. Die stilistischen Elemente wie Latinrhythmen, Afrobeat oder Soukousgitarren sind nur subtile Momente in einem dahinschwebenden Geschehen. Das erinnert etwas an die amerikanischen Funkjazzer Lettuce, deren Stücke sich nur langsam verändern. Die Arrangements der Gruppe um die kolumbianische Sängerin Pao Barreto sind insofern stimmig, wie man hier kein stilistisches Patchwork wie bei den Mestizogruppen spielt, sondern ein einheitliches Klangbild angestrebt wird.
Hans-Jürgen Lenhart
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