Das Album des Schweizer Posaunisten Samuel Blaser ist eine Hommage an den legendären Ska-Posaunisten Don Drummond, dessen umwerfende Melodik die Art des Posaunenspiels im Reggae bis heute prägt. Von Drummond und seiner Band The Skatalites ging über den Rocksteady die Entwicklung des Reggae aus. Ihn zu würdigen ist keine leichte Aufgabe, denn es sollte mehr dabei herauskommen, als Drummonds Originale in besserer Aufnahmequalität nachzuspielen. Dazu hat sich Blaser einiges einfallen lassen. Einmal entging er der Gefahr, ein reines Ska-Album aufzunehmen, indem er eigene, nicht nur von Ska getriebene Kompositionen spielt, die den Jazzcharakter der hier versammelten Musikschaffenden betonen. Auch der Einsatz der Lovers-Rock-Sängerin Caroll Thompson bringt etwas Entspannung im normalerweise flotten Ska-Tempo. Des Weiteren legte Lee Scratch Perry bei zwei Titeln mit soften Dub-Versionen Hand an. Umgekehrt würdigt Blaser Don Drummond umso intensiver in einem seiner bekanntesten Stücke „Green Island“ mit gleich sechs Posaunisten, darunter Koryphäen wie Steve Turre und Glenn Ferris. Heraus kam ein Album, das Ska- und Jazzfans gleich gut gefallen könnte.
Hans-Jürgen Lenhart
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