Es ist erst wenige Monate her, da grämte ich mich, weil ich im folker aus Platzgründen das hervorragende und preisgekrönte Album Manuša von Júlia Kozáková nur mit einer kurzen Rezension bedenken konnte. Prompt flattert dieses Album ins Haus, auf dem Kozáková zusammen mit vier Bandkollegen aus Bratislava an Klavier, Akkordeon, Kontrabass, Schlagzeug feinsten Ethnojazz präsentiert. Dieser ist besonders in den langsamen Passagen zum Niederknien schön, weil er innerhalb spannender Arrangements sowie mit seltener Souveränität, Mut zum Understatement und ansteckender Gelassenheit vorgetragen wird. Dass der Albumtitel die spiegelverkehrte Schreibweise des Bandnamens ist, kommt nicht von ungefähr. Nach Ansicht der Formation spiegeln die für das Album ausgewählten Kompositionen und Volkslieder das menschliche Dasein. Da den fünf Bandmitgliedern Sinn und Text der Stücke am Herzen liegen, haben sie Eva Thonhauserová gebeten, deren wesentliche Verse und Botschaften auf Slowakisch und Englisch zusammenzustellen. Diese sind im Booklet nachzulesen. Gesungen wird in diversen Sprachen, darunter sind Spanisch und Schwedisch.
Ines Körver
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