European Folk Network

Endlich vernetzt sich Folk in Europa

15. Mai 2023

Lesezeit: 6 Minute(n)

Das European Folk Network (EFN) wurde schon gleich zu Beginn seines Entstehens von zwei globalen einschneidenden Ereignissen geprägt. Zum einen brach nur wenige Monate nach der ersten EFN Konferenz in Brüssel im November 2019  die globale Pandemie aus, die jedwede Pläne, das Network weiter auszuweiten, über den Haufen schmiss. Zweitens stammt die Idee des EFN aus Großbritannien, das sich mit dem faktischen Einstellen des Brexit 2021 von der EU absonderte und dies zu verschiedenen Komplikationen beim Reisen und dem Austausch von Künstlern und anderen Mitarbeitern führen wird. Der Brexit und dessen Auswirkung auf den kulturellen und, insbesondere, Musikbereich sind ein Thema für sich, aber die Tatsache, dass die aktivsten Gründungsmitglieder des EFN aus England, Wales und Schottland kommen, gibt ein deutliches Signal, dass zumindest der Musiksektor durch den Brexit nicht zu bremsen ist und alles dafür geben würde, um weiterhin unbeschränkte Reise- und Arbeitsrechte in der EU aufrecht zu erhalten, was ja für den professionellen Werdegang und Austausch vieler Musiker essentiell ist.
Text: Daina Zalāne (Vorstandsmitglied des European Folk Network)

Nichtsdestotrotz – Krisenkinder sind ja bekannterweise robuster und langlebiger, deshalb zeugt das EFN von einem großen Entwicklungspotential in der gar nicht so weiten Zukunft.

Der Vorstandsvorsitzende des EFN David Francis sagt dazu:
“Es wird gesagt, dass Europa ebensoviel eine Idee, wie ein geografischer Raum ist. Es ist eine Idee, die es uns ermöglicht, das hervorzuheben, was uns unterscheidet und was wir gemeinsam haben, nicht nur in Europa aber auch darüber hinaus. Nichts veranschaulicht diese Vielfalt und die gemeinsame Erfahrung so sehr wie die traditionelle Kultur. Ich hoffe, dass das EFN diese Botschaft weiteren Enthusiasten, der bürgerlichen Gesellschaft und den Menschen in ganz Europa überbringen kann.”

Für den Großteil der kulturellen Bereiche sowie Musikrichtungen gibt es bereits europaweite Netzwerke mit einer verschiedenen Anzahl von Mitgliedern. Merkwürdigerweise hatte sich der Folksektor bis jetzt jedoch nicht auf diese Weise zusammengeschlossen. Als eins der Vorbilder nimmt sich das EFN das European Jazz Network, das bereits lang etabliert und mit zahlreichen Mitgliedern und regelmäßigen Konferenzen zu einem einflussreichen Spieler auf europäischer Ebene geworden ist.

Anmerkung der Autorin:

Als man mich persönlich einlud, dem Vorstand beizutreten, um auch den nordischen-baltischen Teil Europas im EFN zu vertreten, fand ich es besonders aufregend, die Möglichkeit zu haben, diesem Network sozusagen von klein auf beizuwohnen, zu sehen, wie es sich entfaltet und formt, und meinen eigenen Beitrag dazu zu leisten. Das Potential und die Entwicklungsfähigkeit des EFN ist unleugbar und gerade jetzt hat jeder die Gelegenheit, seinen Beitrag dazu zu geben und dieses Netzwerk mit zu formen. Deshalb wird auch beim Beitritt zum EFN nicht lang geschildert, welche Vorzüge man von der Mitgliedschaft haben wird. Man wird vielmehr dazu aufgefordert, darüber nachzudenken, was man selber oder als Organisation in das EFN einbringen kann. Also ist aktive Mitgliedschaft und Initiative, sowie Ideeneinbringung höchst willkommen.

www.europeanfolknetwork.com

Aufmacherfoto:

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert