Kurdinnen und Kurden bilden mit einer Zahl von etwa vierzig Millionen Menschen weltweit die größte Ethnie ohne einen völkerrechtlich anerkannten Staat. Nach den beiden Festivals Female Voice of Iran und Female Voice of Afghanistan widmet sich die Zeitgenössische Oper Berlin dieses Jahr am 24. und 25. Juni dem kurdischen Kulturkreis.
Female Voice of Kurdistan ist ein hybrides Festival und findet teils online und teils vor Ort in Berlin statt. Durch filmische Porträts, zwei Abende mit Livekonzerten und ein virtuelles Festival auf seinem YouTube-Kanal versucht das Veranstaltungsteam, die Vielfalt der kurdischen Kultur darzustellen, die eine reisende Person heutzutage aufgrund komplexer politischer Limitierungen nicht so einfach erleben kann.
Die künstlerische Leiterin Yalda Yazdani und der Produzent Andreas Rochholl waren in diversen Regionen Kurdistans und porträtieren im Rahmen des Festivals acht Sängerinnen aus den vier Hauptregionen:
- Nordkurdistan (Bakur im Süden der Türkei): Berfin Aktay und Sakina Teyna
- Südkurdistan (Başûr‚ Autonome Region Kurdistan im Norden Iraks): Kawyar Hadi und Wajeda Khero
- Westkurdistan (Rojava im Osten Syriens): Jinda Kanjo und Sîdar Ibrahim
- Ostkurdistan (Rojhelat im Westen Irans): Sahar Lotfi und Hani Mojtahedi.
Die Livekonzerte auf der Bühne mit Sahar Lofti und Hani Mojtahedi sowie mit Berfin Aktay und Sakina Teyna finden am 24. bzw. 25. Juni 2023 jeweils um 20 Uhr in der Villa Elisabeth in Berlin statt, Tickets gibt es hier. Nach den Konzerten erfolgt die Premiere jeweils eines filmischen Porträts der Sängerinnen aus West- und Südkurdistan. Ab dem 25. Juni 2023 werden alle Konzerte und Porträts auf YouTube veröffentlicht.
Die Videos der Festivals Female Voice of Iran und Female Voice of Afghanistan haben mittlerweile mehr als fünf Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer erreicht. Wie die Festivalreihe entstand und im Jahr 2021 trotz bevorstehender Machtübernahme der Taliban in Afghanistan weitergeführt wurde, ist in der folker-Ausgabe #1.22 nachzulesen.
Weitere Informationen zum diesjährigen Festival gibt es auf der Website des Kulturbüros Elisabeth Berlin .
Foto: Zeitgenössische Oper Berlin, Sebastian Leitner
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