„Dass wir dazu beigetragen hätten, dass die Sprache nicht stirbt oder langsamer stirbt, kann ich nicht beurteilen“, sagte Manfred Pohlmann dem folker, als dieser einen Artikel zu seinem sechzigsten Geburtstag veröffentlichte. Nun wird der Liedermacher und Sänger am 19. August 2025 bereits siebzig. [Dass wir das vorab verkünden, ist der Tatsache geschuldet, dass im Internet als Geburtsdatum Pohlmanns der 19. Mai kursiert, worauf wir prompt hereingefallen sind. Eine gute Erinnerung daran, dass nicht alles, was im Netz zu finden ist, den Tatsachen entspricht – auch nicht, was auf Wikipedia steht …; Anm. d. Red., 16.6.2025])
„Die Sprache“, damit meint er „dat Sääner Platt“, also den Dialekt seiner Heimatstadt Bendorf-Sayn beziehungsweise generell das Moselfränkische, unter das er sich einordnen lässt und dessen Erhalt und musikalischem Ausdruck Pohlmann den größten Teil seines Musikerlebens gewidmet hat. In Duos und Bands wie Edelzwicker mit Harald Becker (vgl. www.folker.world/live-dabei/regionale-mundart-und-europaeischer-geist) beziehungsweise Michael Schneider, Waremnet? oder Mannijo mit Jo Nousse und Patrick Riollet wusste und weiß er immer noch sein Publikum zu begeistern. Außerdem in Kooperationen mit anderen eigenständigen Kulturschaffenden wie dem Elsässer Roger Siffer, Andreas Sittmann aus Trier, Günter Gall vom Niederrhein oder der Mundartdichterin Ute Zimmermann, aber auch solo, Letzteres schon mal mit Schlagern aus dem Radio seiner Kindheit. 2018 wurde Manfred Pohlmann für sein jahrzehntelanges kulturelles und sprachliches Engagement mit dem Bendorfer Kulturpreis ausgezeichnet, vor zwei Jahren feierte er sein fünfzigjähriges Bühnenjubiläum.
Der folker gratuliert von Herzen einem friedlichen Streiter für mundartliche Vielfalt und gute handgemachte Musik!
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