Was macht eine gute Liveperformance aus? – 1

Ein Workshop von Tante Friedl

19. Juni 2025

Lesezeit: 3 Minute(n)

Was passiert da auf der Bühne, wenn plötzlich alles zusammenpasst? Wenn das Publikum an deinen Lippen hängt, die Energie stimmt und Musik irgendwie mehr wird als nur ein Song nach dem anderen?

Wir sind Dan Wall und Magdalena Kriss – zusammen sind wir das Duo Tante Friedl. Nach unseren Konzerten hören wir oft Sachen wie „erfrischend“, „authentisch“, „energiegeladen“ oder: „Es ist so schön, euch auf der Bühne zuzuschauen, wie ihr zusammenspielt.“ 2023 haben wir bei der Freiburger Kulturbörse sogar den Publikumspreis der Veranstalter*innen für den besten Musikauftritt gewonnen – die Freiburger Leiter.

Als uns nun die folker-Redaktion gefragt hat, ob wir einen Workshop zum Thema Liveperformance machen können, haben wir versucht die einzelnen Bestandteile unserer Liveperformance aufzufächern und zu benennen. In diesem Workshop teilen wir unsere Gedanken dazu – aus der Sicht eines Folk- und Rootsduos, das seit 2019 viel in Kulturvereinen, städtischen Kulturorten und auf Festivals unterwegs ist. Natürlich läuft das bei jeder Band und jedem Act ein bisschen anders. Aber vielleicht entdeckt ihr hier ein paar neue Ideen für eure eigene Praxis oder seid bestätigt in dem, was ihr bereits schon bewusst oder unbewusst einsetzt.

Modul 1: Die Basis – Was ist eine gute Liveperformance?

Eine Liveperformance ist mehr als das fehlerfreie Abspielen von Songs. Es geht darum, präsent zu sein, Verbindungen herzustellenEnergie zu übertragen – und all das, ohne sich selbst zu verlieren.

Energie & Bühnenpräsenz

Was zieht das Publikum in den Bann? Oft sind es keine technischen Perfektionen, sondern Ausstrahlung, ehrliche Interaktion, spontane Momente. Wer auf der Bühne mit seinen Mitmusiker*innen spielt, die Stimmung im Raum aufnimmt und reagiert, erzeugt eine magnetische Dynamik.

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Uns hilft es, Musik und Text immer wieder aufs Neue mitzudenken und an die Auftrittssituation und das Publikum anzupassen. So bekommt die Interpretation des jeweiligen Abends eine spezielle Note. Das Publikum spürt, ob du das Lied wirklich im Moment neu erlebst oder nur eine Wiederholung ablieferst.

Authentizität vs. Show: Die Balance finden

Wie viel Inszenierung braucht es auf der Bühne? Und wann wird es zu viel? Die Kunst liegt im Dazwischen: Du solltest du selbst sein – und gleichzeitig bewusst wirken. Ein Beispiel: Ein Musikerfreund von uns liebt das Musizieren und genießt es auf der Bühne zu stehen – sagt er –, aber man sieht ihm das nicht immer an. Hochkonzentriert, ernst, tief im Instrument. Da gibt es ein Problem: Wenn du innerlich begeistert bist, es äußerlich aber nicht rüberkommt, geht Energie verloren und kann nie beim Publikum ankommen.

If you like it and it serves your performance, tell it to your face! 😉

Übung: Reflexion


  1. a) Denk an dein bestes und dein schlechtestes Liveerlebnis zurück. Was hat den Unterschied gemacht?
  2. b) Denke an die Emotionen eines Songs. Frage dich: Drückt mein Körper bei meinem Auftritt das aus, was ich musikalisch erzählen will?

Ausblick

Vielen Dank, dass du Dir Zeit für unseren digitalen Workshop nimmst. Im zweiten Modul geht es um Die Dynamik – Aufbau und Dramaturgie einer Show. Es erscheint hier auf folker.world Anfang Juli. Wir freuen uns, wenn du dann wieder dabei bist.

Alles Liebe

Magdalena & Dan

von Tante Friedl

www.tantefriedl.eu

Zum folker.world-Artikel über die beiden geht es hier.

Tante Friedl beim Rudolstadt-Festival

Foto: Toby Kuhn

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