Die Situation für Mundartmusik ist je nach Region in Deutschland unterschiedlich. Mancherorts werden die heimischen Dialekte nach wie vor gepflegt, im Alltag wie in der Kultur. Woanders sind sie vom Hochdeutschen weitgehend verdrängt und werden nur noch von wenigen, meist älteren Menschen gesprochen. Das hat natürlich auch Auswirkungen auf die Musik. Wir haben vier Fachkundige der jeweiligen Großregionen gefragt, wie es um die Dialektmusik im Norden, Osten, Süden und Westen der Republik steht. Ein Überblick, der durchaus Hoffnung macht.
Text: Gerd Brandt
Plattdeutsch wird heute noch im Norden der BRD von der niederländischen Grenze im Westen Ostfrieslands und des Emslands bis zur dänischen Grenze im Norden von Schleswig-Holstein und bis zur östlichen, polnischen Grenze Mecklenburg-Vorpommerns gesprochen. Dies ist ein riesiger Sprachraum mit drei Bundesländern und den beiden Stadtstaaten Bremen und Hamburg. Auch in den nördlichen Bereichen von NRW wird noch das westfälische Platt gesprochen. Ebenso wird in den an Niedersachsen angrenzenden niederländischen Provinzen Groningen, Drenthe und Twente ein Dialekt gesprochen, der dort Niedersächsisch genannt wird und viel Verwandtschaft mit den Dialekten auf deutscher Seite aufweist. Dabei finden sich in den Regionen jeweils eigene Dialekte des Plattdeutschen, die aber alle etwas Verbindendes haben. Hier kann nur auf den niedersächsischen Raum inklusive Bremen und Hamburg eingegangen werden.
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