Das in Belgien beheimatete Ensemble nennt sich nicht nur so, die Musiker sind Reisende in ihrer erneut unter die Haut gehenden Kunst. Um neue Klangräume zu erkunden, haben sich die beiden Senegalesen, Sänger Mola Sylla und der Koraspieler Bao Sissoko, sowie der belgische Violinist Wouter Vandenabeele auf ihrem dritten Album Verstärkung geholt. Ebenfalls aus Belgien, eröffnet Oliver Vander Bauwede dem Quartett mit Gitarre und Mundharmonika ganz neue Möglichkeiten. So ist Tamala ein weiteres atemberaubendes Album gelungen, das die Musik Westafrikas gekonnt mit europäischer Klassik und Blues verschmilzt. Thema ist diesmal der an der Grenze zwischen Senegal und Mali liegende Ort Diboli. Von dort stammen die Vorfahren Syllas. Mit ihren sechs einfühlsamen Kompositionen möchte das Ensemble daran erinnern, dass nur das Verbindende zwischen Völkern und der Schutz der Natur das gemeinsame Überleben sichern. Zudem ist das Album eine Hommage an die vielen Musikschaffenden Westafrikas und die dort beheimateten Völker, die auf ihre Weise zur Entwicklung der Menschheit – die in Afrika begann – beigetragen haben. Mit der ausdrucksstarken Stimme Syllas, ihrem exzellenten Zusammenspiel und ihrer großen kreativen Spielfreude haben die vier Musiker ein magisches Album voller Vielfalt erschaffen, das einen bis zum letzten Ton gefangen hält – und eine Ahnung dieses Gefühls der Einheit zwischen allen Menschen hinterlässt.
Erik Prochnow
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