Irish Traditional Music wird in Chicago schon seit mehr als hundert Jahren großgeschrieben. Legenden wie Liz Carroll oder Francis O’Neill leben oder lebten dort. Katie Grennan begann ihr Leben als Geigerin mit klassischem Training in ihrer Heimat Pittsburgh, Pennsylvania. Bevor sie ihre „Obsession“ für Irish Fiddling in Chicago entdeckte, wie sie selbst sagt. Aktiv als Tänzerin und als Fiddlerin, ergänzen sich ihre beiden großen Lebensthemen hervorragend. Akribisches Verständnis für die Tanzbarkeit ihrer Musik lässt diese nach außen strahlen und rückt sie auf Augenhöhe mit ausgewiesenen Ikonen der Szene. Ihre Sicherheit für das richtige Tempo, ihre hörbare musikalische Empathie und ihr überschäumender Nuancenreichtum – Phrasierung und Ornamentierung betreffend – machen ihre Musik zu einem imposanten Hörerlebnis. Selten hat mich schon beim ersten Hören eine Aufnahme so gepackt. Hinzu kommen hochkarätige Kollaborateure wie unter anderem John Williams (Akkordeon) und John Doyle (Gitarre), die den Sound nochmals veredeln. Meine Favoriten wie „The One That Was Lost“ oder „Donald Blue“ habe ich so elaboriert noch nie gehört. Zehn von zehn Punkten, größte Hörempfehlung für Freundinnen, Freunde und auch „Studierende“ der irischen Fiddle!
Johannes Schiefner
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