Schon die ersten Töne lassen aufhorchen. Immer wenn José Peixoto mit seiner filigranen Technik die Gitarre erklingen lässt, verzaubert er sein Publikum. Im Lisboa String Trio wird er vom Jazzbassisten Carlos Barretto begleitet, der den Gitarristen perfekt ergänzt. Neu mit dabei ist Marc Planells, der mit verschiedenen Lauten, Sitar und Percussion das Trio in ganz neue Sphären trägt. Der Multiinstrumentalist öffnet den Horizont und lässt die Formation in ferne Welten fliegen, aber auch in musikalisch längst vergangene Zeiten eintauchen. Canções Concretasist eigentlich kein Trioalbum. Auf zehn der elf Titel sorgt der Gesang von Sofia Vitoria für ein überraschend neues Klangbild des Saitentrios. José Peixoto komponierte bei sieben Stücken die Musik zur geheimnisvollen Poesie von João Monge. Die Sängerin bringt portugiesisches Flair in die Lieder, auch wenn ihr Gesang immer eine jazzige Note aufweist. Überaus stimmig kommt dies bei drei instrumentalen Stücken zum Tragen, wo ihre experimentellen Vokalsätze zu einem vierten Instrument werden. Cançoes Concretas E Outras Históriaslässt sich kaum mit einem gängigen Etikett versehen. Kammerjazz vielleicht? Ein feines, inspiriertes Werk für ruhige Stunden.
Martin Steiner
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