Ein solch vielschichtiges, aufwühlendes, tiefgehendes und berührendes Album hört man selten. Neben Blues geben auch Country, Folk und etwas Bluegrass die Zutaten zu diesem Rootsmusikalbum. Richard Bargel gibt sich als Sänger mit bekannt tiefer, ausdrucksstarker Stimme und als versierter Gitarrist an der Resonatorgitarre. Ihm zur Seite steht Fabio Nettekoven, der alle möglichen Saiteninstrumente beherrscht und gleichzeitig auch Produzent des Albums ist. Am Schlagzeug sorgt Geert Roelofs und am Kontrabass Jo Didderen für Fundament, Puls und Tiefgang. Das erste Stück, „One Way Ticket“, läuft langsam an, kommt in die Spur, und ab diesem Moment nimmt die Musik gefangen, entführt, lässt Gedanken auf Reise gehen, treibt Tränen in die Augen und ein Lachen ins Herz. Diese Magie wiederholt sich mit jedem Titel, wobei die Stimmung jeweils wechselt und andere Schwerpunkte setzt. Und zum Schluss hat er dich dann doch: „Time For Mr. Blues“ beendet das Werk, und hier ist Richard Bargel ganz nah an der schweren, fast düsteren Variante des Blues, so nah jedenfalls an Robert Johnsons „Hellhound On My Trail“, dass man die Zeile „… Blues fallin’ down like hail …“ geradezu körperlich zu spüren meint.
Achim Hennes
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