Ein altes Album nach dreißig Jahren als Vinyl – oder, wie man früher sagte, als Doppel-LP – wieder auf dem Markt zu bringen, ist schon außergewöhnlich. Na gut, Stefan Stoppok war auch schon immer etwas außergewöhnlich. In Zusammenarbeit mit Bernie Conrads und Danny Dziuk damals entstanden, ist die jetzige remasterte Version noch einmal bei einigen Songs überarbeitet worden. Erdige Rocksongs präsentiert er und lässige Texte über Looser, Typen, die an nix mehr glauben, aber einen auf dicke Hose machen. Bescheidwisser, Skins, Dumpfbacken und Abhänger, das ganze Panoptikum unsympathischer Mitmenschen bekommt man geboten. Und zum schlechten Ende hat auch der coole Kühlschrank ’ne Hacke und das letzte Bier ist warm. Man kann sich eben auf nichts mehr verlassen. Aber auf Stoppok, heute auch schon im Rentenalter, ist Verlass. Obwohl das damals sehr erfolgreiche Album Jahrzehnte alt ist, kommt es heute immer noch gut rüber. Und die besungenen Dünnbrettbohrer und Weicheier sind ja auch noch nicht ganz ausgestorben, es sind höchstens neue, mit anderen Macken, dazugekommen. Eine gelungene Wiederentdeckung, die sicherlich bei seinen Konzerten immer noch Stimmung bringt.
Rainer Katlewski
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