FOLKER PRÄSENTIERT
Vom 6. bis 9. Juli lädt Deutschlands größtes Festival für Roots, Folk und Weltmusik zu seiner 31. Ausgabe ein. Mit 120 Acts aus über 30 Ländern präsentieren die Verantwortlichen ein umfangreiches Programm aus Konzerten, Workshops, Vorträgen, Tanz- und Straßenaktionen sowie auch in diesem Jahr wieder das 42. Euroradio Folkfestival. 80 Prozent der Tickets für die Veranstaltung sind verkauft und die eigene Festival-App mit dem kompletten Festivalprogramm sowie allen Zeiten, Orten und wichtigen Infos steht für die Systeme iOS und Android zur Verfügung.
Länderschwerpunkt ist Kuba, und gleich zum Auftakt spielt mit Eliades Ochoa eine Legende, gehört er doch zur Riege derer, die vor 27 Jahren den Buena Vista Social Club bildeten. Mit seinem Sextett Grupo Patria bringt er kubanische Lebensfreude und karibische Leichtigkeit auf die Große Bühne im Heinepark. Wie kunstvoll und facettenreich die kubanische Musikszene ist, beweist auch Cimafunk – 1989 als Erik Alejandro Iglesias Rodríguez geboren, wählte der Musiker seinen Bühnennamen in Erinnerung an die Cimarrón, die schwarzen Versklavten auf Kuba, die der Sklaverei entkommen waren und Selbstversorgerkommunen gegründet hatten, sowie an Funk, den er mit kubanischer Musik und afrikanischen Rhythmen vermengt. Als stilistischer Gegenpol dazu spielt die kubanische Cellistin und Sängerin Ana Carla Maza (siehe auch Artikel hier auf folker.world). Insgesamt treten zehn Acts im Rahmen des diesjährigen Länderschwerpunkts auf.
Weitere Programmhöhepunkte sind das siebenköpfige Naghash Ensemble um den Komponisten und Pianisten John Hodian mit ihrem Programm „Songs of Exile“, das sie gemeinsam mit den Thüringer Symphonikern Saalfeld-Rudolstadt auf die Bühne bringen. Aus Down Under wird Xavier Rudd erwartet. Mit Steve’n’Seagulls kommt finnischer Bluegrass nach Rudolstadt. Brasilien ist 2023 mit zwei großen Acts vertreten. Neben der Musikerin und Feministin Bia Ferreira ist es Hamilton de Holanda – Rudolstadts Beitrag zum internationalen Jahr der Mandoline. Max Prosa ist ein Sänger, dessen Lieder die Gesellschaft aushalten muss. Das sagt er selbst über seine Texte und Gedanken, die der geborene Berliner seit mittlerweile über zehn Jahren mit Gitarre oder am Klavier präsentiert (siehe auch hier).
Der deutsche Folk- und Weltmusikpreis RUTH geht in diesem Jahr an die Gruppe Folkländer aus Leipzig für ihr Lebenswerk. Also an die Gruppe aus der DDR-Folkszene, über die Gründungsmitglied Peter Uhlmann einmal rückblickend bemerkte, sie habe es vermocht, „mit Engagement, Kreativität und Durchsetzungsvermögen trotz aller Wirrungen und Hemmnisse schrittbestimmend zu wirken“.
Nachdem sich das schon traditionelle Songposium in den letzten Ausgaben mit Nationalhymnen, Schubertliedern, Hippiesongs und Arbeiterliedern beschäftigte, steht diesmal ein einziges Lied im Zentrum: „Sag mir, wo die Blumen sind?“ oder „Wann wird man je verstehn?“ von Pete Seeger. Ein kleines Lied, auf dessen Grundlage eine streitbare, weil brandaktuelle Diskussion entstehen dürfte zu Fragen hinsichtlich Krieg und Frieden. Als Gäste hat der Dresdner Sänger, Autor und „Songposiarch“ Dieter Beckert unter anderem den Folkexperten Michael Kleff und die Band Buckijit eingeladen.
Auch der folker wird wieder vor Ort mit dabei sein, traditionell mit seinem Stand am Markt sowie den Talk- und Musikrunden unter dem Titel „Mike Kamp trifft …“ auf der Bühne im Schminkkasten. Zum Anlass des 25-jährigen Jubiläums wird es zudem die ein oder andere Sonderaktion geben.
Das komplette Line-up des Festivals findet sich auf www.rudolstadt-festival.de.
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