Der Stämmige: Hasse Kitarre drinne, oder?
Der Schmächtige: Nein, eine Ukulele.
Der Stämmige: Was’n Scheiß?
Der Schmächtige: Eine Ukulele. Das ist eine ganz kleine Gitarre – zumindest fast.
Der Stämmige: Also doch Kitarre. Willse mich verarschen oder was?
Der Schmächtige: Um Himmelswillen nein.
Der Stämmige: Klingt a’er so.
Der Schmächtige: Entschuldigung. War nicht meine Absicht.
Der Stämmige: Dummquatsch. Erscht Juckernele, dann Kitarre, dann kleene, dann keene – wasse nu? Ich warde.
Der Schmächtige: Es ist eine Geige drin.
Der Stämmige: Wie jetze? Keene Kitarre, ooch keene kleene, jetzt enne Jeije?? Merkst du se noch alle?
Der Schmächtige: Ich habe nur Spaß gemacht.
Der Stämmige: Seh ich aus, als würd’ch Spaß vrtraachn?
Der Schmächtige: Ehrlich gesagt, nein.
Der Stämmige: Dann backe das Dinge aus un’ spiel ewas. Sonst wer’ch fuchtig!
Der Schmächtige: Ich kann nicht Geige spielen. Ich spiele Ukulele. Die hab ich aber nicht dabei.
Der Stämmige: Dann gibbe das Deil her, spiel ich eben selberst. (Er entreißt seinem Gegenüber den Instrumentenkoffer, holt die Geige heraus und beginnt ohne zu stimmen die Cellosonate in A-Dur von César Franck zu spielen – sehr beseelt und eine Etage höher als im Original.)
Der Schmächtige: Das heißt Oktave, nicht Etage.
Der Stämmige: Das musse schön mir überlassn, wie das heeßt, wenn’ch dir schon ewas vorspiele. Mache ma’ bissel Groove mitm Moggalöffel! Oder kannse des oo’ ni’?
Der Schmächtige: Zu César Franck gehört sich doch keine Perkussion!
Der Stämmige: Rede ni’ geschwolln – Kernfusion geht immer.
(Zwei Männer in Militaryjacken betreten das Café und beginnen rhythmisch zu klatschen. Ein älterer Herr im quergestreiften Sakko spendiert eine Lokalrunde. Es wird allmählich dunkel in Deutschland.)
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